Stellungnahme der Schulleitung nach Mobbingvorwürfen
Über ein Jahr nach dem tätlichen Angriff durch Herrn Steinhart, sind wir immer noch fassungslos über den Tathergang.
Unfassbar sind die schweren Mobbingvorwürfe. Im Vorfeld zeigten sich innerhalb der Schule keine Anzeichen dafür. Weder Mitschüler noch Lehrer beobachteten im Schulalltag Hinweise. Der Sohn von Herrn Steinhart zeigte sich fröhlich, war vollständig im Klassenverband integriert und gut befreundet mit den vermeintlichen Mobbing-Tätern. Die Eltern haben nie das Gespräch zum Klassenlehrer oder zur Schulleitung gesucht. Auch innerhalb der Elternvertreter hätte die Familie Ansprechpartner gehabt. Ein vertrauliches Gespräch beim Beratungslehrer hätte Hilfe herbeiführen können. Umso enttäuschter sind wir als Schule, dass das Mittel der Selbstjustiz hier zur ersten Wahl wurde.
Am 2. Tag nach den 6-wöchigen Sommerferien traf die Schule unvorbereitet die Wut des Herrn Steinhart. Neben dem Opfer selbst, werden auch Mitschüler, welche Augenzeugen der Tat wurden, diesen Schock nicht vergessen. Ohne vorherige Anmeldung im Sekretariat betrat Herr Steinhart den Klassenraum seines Sohnes und verletzte damit den geschützten Bereich unserer Schulgemeinschaft.
Erst nach dem Vorfall äußerte Herr Steinhart in Gesprächen mit der Schulleitung, dass den Eltern bereits in den Wochen vor den Sommerferien Mobbingsituationen bekannt waren, denen sich ihr Sohn vor allem in seiner Freizeit ausgesetzt sah.
Wir nehmen Mobbingvorwürfe in unserer Schulgemeinschaft sehr ernst. Bei Problemen suchen wir das Gespräch mit allen Beteiligten, finden Lösungen in zahlreichen Aussprachen, arbeiten mit Schülern und Eltern. Auch für das Anliegen der Familie Steinhart wäre eine Hilfe durch die Schule möglich gewesen.
Präventionsmaßnahmen in Projekten gegen Mobbing und Cybermobbing gehören ganz selbstverständlich zu unserem Jahresplan. Jede Klasse wird von einem Klassenlehrer geführt. Im Stundenplan ist wöchentlich eine Klassenleiterstunde zum Besprechen von Fragen und Problemen verankert. Wir verfügen über ein engagiertes Lehrerteam, aktive Schüler- und Elternvertretung, insgesamt eine starke Schulgemeinschaft. Hier hat jeder für jeden ein offenes Ohr. Dass damit leider nicht alle Jugendlichen vollumfänglich erreicht werden, bleibt eine Aufgabe der Gemeinschaft Schule-Eltern-Gesellschaft.
Wir bedauern, dass der Sohn von Herrn Steinhart nicht mehr Schüler bei uns ist. Gern hätten wir zur Konfliktlösung beigetragen.
Manuela Handke Dana Gluthmann Melanie Wunderlich
Schulleiterin stellvertretende Schulleiterin stellvertretende Elternsprecherin