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Praktikumsbericht

So, und was willst du denn später mal werden?“

Diese Frage hat bestimmt jeder schon mindestens einmal in seinem Leben gestellt bekommen. Meist noch mit einem auffordernden und wartenden Blick dazu, der sich aber schnell verdüstert, wenn man sagt, dass man noch keine richtigen Vorstellungen hat. Klar hat man schon ein paar Ideen und Berufswünsche, aber so richtig will man sich auch nicht festlegen.

Viele Jugendliche, auch ich, fühlen sich dann meist schnell unter Druck gesetzt von den älteren Leuten und haben Ängste vor der Zukunft und vor dem, was später auf sie zukommt. Doch eigentlich sollte das für Jugendliche kein Stressfaktor sein, da man genug Zeit hat zu entscheiden, was man später werden will. Es ist völlig okay, wenn man das noch nicht weiß und es gibt auch Möglichkeiten herauszufinden, was einem Spaß macht und wofür man sich interessiert. Man kann z. Bsp. nach der Schule ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) oder ein Work-and-Travel Jahr sowie ein duales Studium absolvieren und so Erfahrungen und Eindrücke des Berufslebens sammeln. Genau dafür gibt es auch immer in der 9. Klasse das Schülerpraktikum, wo Fragen wie:

Was mache ich denn eigentlich genau in diesem Beruf?

Wie ist mein Arbeitsalltag?

Was sind meine Stärken und Schwächen?

Was sind meine Interessen und wie kann ich herausfinden, was mir gefällt?

Und und und…..

gestellt und beantwortet werden können.

Zuerst muss man natürlich entscheiden, wo man sein Praktikum ableisten möchte, was auch nicht immer so einfach ist. Zu empfehlen ist von meiner Seite, dass man in eine Richtung geht, die man sich eventuell auch für später vorstellen könnte und die man gern einmal ausprobieren möchte. So habe ich das erlebt, als diese Frage in meiner Klasse im Raum stand. Man kann auch in dem Betrieb der Eltern mitarbeiten, wenn man sich dafür interessiert und nicht schon gelangweilt ist von dem, was die Eltern zu Hause über ihre Arbeit erzählen. Schülern, die wirklich noch keine Idee haben, empfehle ich, dass sie sich eine Praktikumsstelle heraussuchen, wo sie denken, dass sie viel mitarbeiten können und nicht sich für irgendetwas entscheiden, nur damit sie etwas als „Zeitvertreib“ haben. In diesem Fall ist beispielsweise ein Praktikum in einer Schule, einem Kindergarten, im Einzelhandel, bei der „Freien Presse“ oder in einem handwerklichen Betrieb zu empfehlen, da man dort, laut der Erfahrung meines Jahrganges, mitwirken kann.

Das Praktikum ist nämlich auch dafür da, um eigene Stärken, Schwächen und Interessen herausfinden und ein Bild zu bekommen, wie es ist, in einem Beruf zu arbeiten.

Ich selbst war in meiner alten Grundschule, da ich mit Kindern gut umgehen kann, bei vielen Aufgaben mithelfen konnte und ich es mir eventuell später vorstellen könnte, Lehrer zu werden.

 

 

Nun möchte ich meine eigenen Erfahrungen während des Praktikums mit euch teilen, indem ich euch von einem Tag an der Grundschule berichte:

(Diesen Bericht habe ich für den Deutschunterricht angefertigt)

Wie jeden früh gehe ich die letzten Treppenstufen zur Gerhart-Hauptmann- Grundschule herauf und trete durch die große Tür hindurch. Auf den Weg zum Zimmer der 1. Klasse komme ich an den Klassenfotos vorbei, die sich in langen Reihen an den Wänden des Ganges befinden. Als ich in das Klassenzimmer komme, begrüße ich zuerst Frau Müller, die schon etwas an die Tafel schreibt. Ich gehe durch die Bankreihen nach hinten zu einem Platz und packe meine Sachen für den Tag aus und schaue mich im Klassenzimmer um. Die Kinder stehen noch in kleinen Grüppchen, unterhalten sich und holen ihre Hefter und Stifte aus dem Ranzen. Zu diesem Zeitpunkt überkommt mich etwas Nostalgie und ich erinnere mich an meine Grundschulzeit, die ich auch hier verbracht habe. Auch die jetzige Lehrerin der 1.Klasse, Frau Müller, war meine Klassenlehrerin und ich hatte auch in diesem Zimmer Unterricht. Die Klingel läutet und alle Schüler stellen sich hinter ihre Plätze und werden leise, als Frau Müller sich vorne vor die Tafel stellt. Zuerst begrüßen die Kinder sie und dann auch mich, was ich sehr schön finde.

Die erste Stunde ist ein Mix aus Organisatorischem und Deutsch. Die Kinder schreiben erst etwas in ihr Übungsheft und dann ist das Lesen üben dran. Da zwei Schüler noch nicht so gut darin sind, gehe ich mit den beiden raus auf den Gang, wo Tische und Stühle stehen und wir üben zusammen in Ruhe. Ich finde es toll, wie sie sich gegenseitig helfen, wenn sie z.B. nicht mehr wissen, wie ein Buchstabe ausgesprochen wird und sich dann freuen, wenn sie ihn beim nächsten Wort erkennen und anwenden können. Manchmal unterstütze ich sie auch, wenn sie wirklich gar nicht mehr weiterwissen, was aber immer seltener vorkommt.

Die nächsten Stunden verbringe ich mit zwei unterschiedlichen Klassen auf dem Sportplatz und helfe der Lehrerin, da gerade 50 m Sprint dran ist. Ich gebe den Kindern immer das Startsignal und passe auf, dass sie sich nicht gegenseitig behindern, während sie auf ihren Lauf warten. Zum Abschluss spielen wir noch Zwei-Felder-Ball und die Schüler fragen mich, ob ich mitspielen kann, was mich freut, da ich mich sofort aufgenommen fühle und auch gleich wieder feststellen muss, dass Kinder viel aufgeschlossener und hilfsbereiter sind als Leute in meinem Alter.

Nachdem ich alle Kegel von der Sprintbahn eingesammelt habe, geht es wieder zurück zur Schule. Ich passe mit auf die Kinder auf und sie verwickeln mich auch immer gleich mit in ein Gespräch und fragen mich, wie es bei mir jetzt in der Schule ist. Als wir am Pausenhof der Oberschule vorbeikommen, welche direkt neben der GS liegt, entdecke ich einige meiner alten Grundschulfreunde und winke ihnen. Zwar habe ich die meisten schon bei der Tanzschule wiedergesehen, aber es ist trotzdem immer schön, sie jetzt noch einmal in meiner Praktikumszeit zu sehen.

Meine letzte Aufgabe für diesen Tag ist eher etwas Ruhiges, wo ich nichts mit den Kindern zu tun habe, aber eine Aufgabe der Lehrer ist. Ich setze mich wieder in das Klassenzimmer und fange an, Bilder für die Fenster und die Pinnwand auszuschneiden und dann später zu laminieren. Ich hänge sie, als ich fertig bin, noch auf, verabschiede mich von den Lehrern und mache mich dann auf den Weg nach Hause.

Ich denke, dass ich die Praktikumszeit in der Grundschule, sehr vermissen werde, weil ich die Kinder schon etwas über die Zeit ins Herz geschlossen habe und ich es schön finde, dort mitzuhelfen und auch zu lernen, wie man mit ihnen umgeht, ihnen etwas beibringt und was zum Lehrersein alles dazu gehört. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass die Kinder so unbefangen mir gegenüber waren und ich als Art Dank Anerkennung von ihnen erhalten habe. Die Zeit finde ich wirklich sehr lehrreich und ich fühle mich in jeder Situation gerecht behandelt. Ich kann immer nachfragen, wenn ich was nicht richtig verstanden habe und zusammenfassend kann ich sagen, dass ich so ein Praktikum gern nochmal machen würde und es die richtige Entscheidung war, dahin zu gehen.“

 

Das Praktikum hat mir selbst sehr geholfen, um herauszufinden, was mir Spaß macht und auch meine Mitschüler empfanden diese Zeit als hilfreich. Es wurden neue Erfahrungen gesammelt und Dinge, wie z.B. Teamwork, technisches Wissen, Kommunikation mit Menschen aller Altersgruppen und die Steigerung des eigenen Selbstbewusstseins gelernt und das hinter einem Beruf viel mehr steckt, als man vorher gedacht hat.

Alle Praktikanten wurden auf Nachfrage von mir nett, respektvoll und rücksichtsvoll im jeweiligen Betrieb behandelt und alle hatten einen sehr positiven Eindruck vom dortigen Arbeitsklima. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Schülerpraktikum ein schönes Erlebnis ist, gute Einblicke in das Berufsleben gewährt und die Schüler so etwas wiederholt tun würden, da es toll ist, in etwas Neues hineinzuschnuppern und neue Dinge für sich selbst auszuprobieren.

 

Am Schluss noch die Berufe, in die man Einblicke gewinnen konnte, als Anreiz für das eigene Praktikum ;)

- Labor

- Kieferorthopädie

- Krankenhaus

- Hammerfachmarkt

- Grundschule/Gymnasium

- Ingenieurbüro

- Friweika

- Kindergarten

- Fitnessstudio

- HIL GmbH

- Protomaster GmbH

- Fahrradladen

- Freie Presse

- Tierpark

- Starrag Heckert GmbH-Maschinenbau

- DM Einzelhandel